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[Eure Daenigkeit]
Und während die Gefährten miteinander sprachen, blickte Praiotan nachdenklich und voll freundlichen Wohlwollens in die Richtung, in der Bregga gerade, nicht unbedingt praiosgefällig, fluchend unter den vielen freiwilligen Soldaten Diejenigen auswählte, die noch gehen konnten. In lautes Jubelgeschrei waren die Männer und Frauen nach der Rede Breggas ausgebrochen und viele rafften sich bereits jetzt schon auf, und begannen sich abermals die Überwürfe und Waffenröcke anzuziehen. Einige griffen nach ihren Waffen und schnürten ihr Gepäck. Doch das die Männer und Frauen keine Narren waren, das konnte Praiotan an ihrem Blick zwischen den Hoch-Rufen erkennen, denn wilde Entschlossenheit, Glaube und der Wille, sich vertrauensvoll in die Geschicke Praios einzulassen, stand in ihren Blicken und schien wie ein Funke von Mann zu Mann, von Zögerer und Zauderer überzuspringen, während sie sich gegenseitig auf die Schultern klopften.
Praiotan spürte einen Stich in seiner Herzgegend und er wusste, das es ihm viele Stunden der Meditation kosten würde, nicht mehr über den selbstmörderischen Heldenmut seiner Untergebenen nachzudenken, denn Praios lehrt, das ein jeder Mensch seines eigenen Glückes Schmied ist. Seine Männer hatten diesen Weg gewählt, um ihn mit seinen neuen Gefährten den Weg zu ebnen und seufzend wandte er sich ab, um in Richtung des großen Eichenholzwagens zu gehen.
Die Wachen traten respektvoll beiseite und zögernd griff er nach dem Schlüssel, den er nach wie vor um den Hals trug um das schwere Schloss aus Zwergenstahl aufzuschliessen. Knarzend schwang die große Tür auf in ein wenig hölzern und zugleich stickig anmutende Luft entwich nach draußen. Inmitten des Wagens lag ein kleines unscheinbares Bündelchen aus Leder, in dessen Herzen jedoch etwas grell zu leuchten schien und das komplette Wageninnere in ein seltsames blaues Leuchten hüllte.
Nachdenklich und voll Ehrfurcht griff er nach dem Bündel und wunderte sich über das extrem leichte Gewicht, obschon er spürte, das sich etwas Massives in dem Beutel befand.
Ohne großartig weiter darüber nachzudenken, stopfte er den Beutel in seine Seitentasche und machte sich dann auf den Weg zu seinen neuen Gefährten.
"Ob ich euch wohl noch einmal für einen Augenblick sprechen dürfte, Edle von Fairendegen?", wandte er sich an Larissa und die anderen Gefährten konnten erkennen, wie die Freiwilligen unter Bregga sich bereits an die Verabschiedung machten, und Lebewohl Jenen sagten, die als Verletzte in der Burg zurückbleiben mussten.
Gebete und Segenswünsche wurden heruntergebetet und letzte Geschenke ausgetauscht. Manch gestandenem Mann standen die Tränen in den Augen, als er, die Waffe geschultert und in vollem Kampfornat einem verletzten zurückbleibendem Kameraden einen Brief oder ein Erinnerungsstück in die Hand drückte, wussten doch im Grunde alle Männer, das die Möglichkeit, nicht wiederzukehren, sehr groß war.
Und dann sahen wie Helden, wie Bregga mit bedächtigen Schritten und ernstem Gesicht auf sie zukam, sie lange und eindringlich musterte und schlicht sagte: "Lebt wohl, passt auf euch auf! Ich werde mit meinen Männern die dunklen Verfolger so lange wie nur möglich binden, damit ihr die Reise schaffen könnt! Passt...passt mir auf den Geweihten und das Kleinod auf....und Praios mit euch!"
Geändert von Daen vom Clan (24.02.2004 um 21:05 Uhr)
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